Der gebürtige Steirer zählt ohne Zweifel zu den zwei, drei besten Saxophonisten des Landes am Strome. Zweimal wurde Herwig Gradischnig einst mit dem Hans–Koller Jazzpreis ausgezeichnet, 1998 als „Newcomer of the Year“ und 2003 zusammen mit dem Pianisten Oliver Kent für die „Jazz-CD des Jahres“. Internationale Bekanntheit erlangte Gradischnig schließlich mit dem verwichenen Vienna Art Orchestra, mit dem er ab 1993 viele CDs eingespielt hatte und zu weltweiten Tourneen aufgebrochen war.
Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Frankreich wieder nach Wien zurückgekehrt, hat er mit seinem Ghost Trio nun die CD Best Things in Life (Quinton Records) unter die Leute gebracht, ein packendes Album von großem internationalen Format. Bis auf einen Stevie Wonder-Titel und einen oft gecoverten 1927-er-Hadern von Ray Henderson stammen die durchwegs evokativen Kompositionen freilich alle aus der Feder des Bandleaders, richtig fordernde Jazz-Tunes, die atmen und pulsieren.
Technische Raffinesse und viel Gefühl für Improvisation verbindet ihn mit seinen kongenialen Partnern dieses vor dreizehn Jahren gegründeten Trios, das Gradischnig nach einem TV-Spiel von Samuel Beckett benannt hat und das wir schon nach seiner ersten CD (damals noch mit Matthias Pichler) umgehend ins Stockwerk einberufen haben. Das war im März 2008.