RITTER, LECHNER, COLEMAN (A)

Karl Ritter (guitar), Otto Lechner (accordion), Melissa Coleman (cello) ::: Nun sind auch schon einige Jahre ins Land gezogen, seit ein Album namens Nuages für Aufsehen sorgte. Neben seiner allgemeinen Stimmigkeit lieferte es auch einen Beleg dafür, wie man in allerlei Weltgegenden segeln kann, ohne irgendwelche Klischees zu bedienen – mit einem Ausdrucksregister, das von federleichten Tongebilden bis zu orchestralen Klangwolken reicht. Das Trio schöpft auch heute seine Musik aus dem Moment und lässt in Echtzeit Stücke entstehen, wie sie kaum schlüssiger hätten komponiert werden können. Allein, die einzelnen Mitglieder sind in der Zwischenzeit auf so vielen musikalischen Hochzeiten zugange, dass die Auftritte dieses Triumvirats von einer gewissen Seltenheit gekennzeichnet sind. Die aus Australien stammende Cellistin Melissa Coleman ist vor allem als Mitglied des Koehne Quartetts, des Crossover-Trios Birds Of Vienna und des Al Mayadine Ensembles bekannt und war erst im Vorjahr mit Elfi Aichinger´s Core im Stockwerk zu hören. Guitar Driver - Karl Ritter von Stockerau, so auch der Titel des neuen Dokumentarfilms über den Ausnahmegitarristen, zählt sowieso schon lange zu den experimentierfreudigsten Musikern im Lande. Ihm, also Karl Ritter (Ex-Ostbahn Kurti, heute u. a. Weiße Waende), geht es heute vor allem um die Reduzierung des Klangspektrums. Und unser Otto Lechner, führender Protagonist der Renaissance des Akkordeons in Österreich, erschließt seinem Instrument in stilistischer Grenzüberschreitung ohnehin seit jeher neue Bereiche mit skurril humoristischen Implikationen. Zusammen decken sie also alles zwischen Klassik, Rockblues, Jazz und Westafrika ab.
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